Die Hautpflege im Sommer sollte nicht die gleiche sein wie im Winter. Warum und weshalb erklären wir dir gerne in diesem Blogbeitrag.
Für eine gute, schöne und gesunde Haut, ist die richtige Hautpflege bzw. Pflegeroutine unerlässlich.
Die Beautyindustrie bietet eine unendliche Vielzahl verschiedener Pflegeprodukten, Marken und Inhaltsstoffen an, da kann man sich zurecht, schnell mal überfordert fühlen. Und immer wieder kommt etwas noch neueres und noch besseres auf den Markt.
Woher weiss ich aber, was meine Haut braucht? Keine Angst; man muss nicht Pflegewissenschaften studiert haben, um den Überblick zu behalten. Vor allem ist die Pflegeroutine so individuell wie der Mensch selbst. Nachfolgend führen wir euch ein bisschen in dieses umfangreiche Thema ein.
Welches sind die Pflegeroutine Steps?
Es gibt jeweils eine unterschiedliche Routine für morgens und eine für abends sowie eine simple und umfangreiche. Diese sieht wie folgt aus:
simple Variante morgens
1. Gesichtsreinigung mit Reinigungsprodukt
2. Sonnenschutz
simple Variante abends
1. Gesichtsreinigung mit Reinigungsprodukt
2. Feuchtigkeits-/Nachtpflege
umfangreiche Variante morgens
1. Gesichtsreinigung mit milder Waschmilch/gel, Seife/seifenfreies Waschstück
2. Toner/Tonic/Hydrolat
3. Seren/Aminosäuren/Benefits
4. Augenpflege
5. Sonnenschutz
umfangreiche Variante abends
Seife/seifenfreies Waschstück
1. Gesichtsreinigung mit Öl
2. Gesichtsreinigung mit milder Waschmilch/gel, Seife/seifenfreies Waschstück (Doublecleansing)
3. Toner/Tonic/Hydrolat
4. chemisches Peeling/Säuren
5. Seren/Aminosäuren/Benefits
6. Masken
7. Augenpflege
8. Feuchtigkeits-/Nachtpflege
9. Öle/Okklusion
Die Produkte werden jeweils von der dünnflüssigsten bis zur dickflüssigsten Konsistenz aufgetragen.
Gesichtsreinigung
Die gründliche Gesichtsreinigung ist das A und O für eine schöne und gesunde Haut. Vor allem abends macht das sogenannte Doublecleansing Sinn. Im ersten Schritt wird am besten mit einem ölhaltigen Reiniger das Make-up und der Sonnenschutz entfernt. Als nächstes, dann mit einem milden Reiniger das Gesicht noch einmal reinigen, damit auch noch der letzte Schmutz entfernt wird.
Toner/Tonic/Hydrolat
Ein Gesichtswasser, der sogenannte Toner, ist kein „Muss“, ausser man nutzt Seifenprodukte, dann muss man mit dem Toner den pH-Wert der Haut wiederherstellen. Da Seifen basisch sind und unsere Haut sauer, muss mit dem Toner die Haut wieder sauer gemacht werden.
Der optimale pH-Wert unserer Haut liegt zwischen 4,7 und 5,75. Auch empfehlen wir den Toner gerne, da unser Leitungswasser ebenfalls Rückstände auf der Haut hinterlassen kann und diese mit einem Toner oder auch Pflanzenhydrolat entfernt werden können.
Chemische Peelings/Säuren
Vor dem Wort „Säuren“ schrecken viele Menschen zurück. Dabei sind chemische Peelings, welche auf Säuren basieren, sanfter zur Haut als sogenannte mechanische Peelings mit Schleifpartikeln (Körnchen o. Ä.).
Die kleinen Moleküle der Säuren dringen tief in die Epidermis (oberste Hautschicht) ein und stabilisieren gleichzeitig mit ihrem niedrigen pH-Wert den Säureschutzmantel der Haut und machen sie so widerstandsfähiger.
Es gibt folgende chemische Peelings:
Alpha-Hydroxysäuren (AHA), sogenannte Fruchtsäure/Glykolsäure, sorgt für ein strahlendes, weiches und sichtbar verfeinertes Hautbild.
Beta-Hydroxysäure (BHA) ist auch bekannt unter der Bezeichnung Salicylsäure. Es ist ein antibakterielles Kraftpaket, das gegen lästige Hautprobleme, allen voran Akne, Mitesser und fettige Haut hilft. BHA dringt in die Poren ein und reinigt sie von innen.
Polyhydroxysäuren (PHA) ist mit Gluconolacton und Lactobionicsäure der milde Zwilling von der Glykolsäure (AHA). Sie schält sanft, verstärkt die hauteigene Barrierefunktion, mildert Rötungen und senkt die Empfindlichkeit gegenüber äusseren Reizungen. Zusätzlich mildert sie sichtbar erste Zeichen lichtinduzierter Hautalterung, verfeinert grosse Poren und mildert Falten und Fältchen. Lactobionicsäure wirkt stark antioxidativ, ist nicht irritierend und spendet tiefenwirksam Feuchtigkeit.
Man kann auch abwechselnd verschiedene Säuren verwenden. Z.B. einmal die Woche BHA und an einem anderen Tag AHA.
Bei chemischen Peelings gibt es jedoch noch einiges zu beachten. Säuren sollten langsam eingeschlichen und am Anfang nur einmal die Woche zur Anwendung kommen. Man muss zuerst schauen, ob man diese überhaupt verträgt und sie dürfen nicht auf beschädigte Haut (Wunden) aufgetragen werden. Am besten werden diese Wirkstoffe abends aufgetragen, da sie die Haut empfindlicher für UV-Strahlen macht.
Da kommen wir auch zum wichtigsten Punkt: Verwendet man Säure-Peelings, muss man tagsüber IMMER einen ausreichenden Sonnenschutz tragen.
Bitte lasst euch da gut von uns beraten, auch in Punkto Natürlichkeit der Produkte. Im Bereich der chemischen Peelings ist der Markt im naturkosmetischen Bereich noch nicht so gross.
Seren/Aminosäuren/Benefits
Es gibt viele Wirkstoffe, welche unsere Haut verbessern und die Hautalterung verlangsamen können. Nachfolgend gehen wir auf die bekanntesten ein.
Niacinamid ist ein Multitalent. Es hilft bei trockener Haut, da es die Fähigkeit Feuchtigkeit zu speichern, erhöht;
bei öliger, unreiner Haut unterstützt es die Produktion von unserem natürlichen Hautfett (Sebum) und reguliert diese. Ab einer Konzentration von 4 Prozent wirkt es zudem entzündungshemmend;
es beugt der Hautalterung entgegen, indem es die Produktion von Kollagen anregt und unterstützt. Feine Fältchen können so gemildert werden; zudem hilft es bei Pigmentstörungen, z. B: in Form von Sonnenschäden, Altersflecken oder Aknemalen, diese werden durch Niacinamid gemildert. Studien belegen eine deutliche Verbesserung von Hauttextur, Hautrötungen und Pigmentverschiebungen.
Ceramide sorgen dafür, dass unsere Hautbarriere funktioniert. So wird die Haut geschützt, bleibt gut durchfeuchtet und schützt unsere Haut vor Wasserverlust. Gleichzeitig werden äusserliche Reizfaktoren daran gehindert, in die Haut einzudringen. Der Schutz vor Bakterien, Viren oder Pilzen spielt vor allem bei geschädigter Haut und Hautkrankheiten eine grosse Rolle.
Peptide sind wichtige Bausteine unserer Haut. Sie geben der Haut einen “Boost” und können sie widerstandsfähiger und kräftiger machen. Zudem wirken sie der Hautalterung und Falten entgegen.
Vitamin C ist ein wirksames Antioxidans, das freie Radikale unschädlich macht. Des Weiteren ist es wesentlich am Aufbau von Kollagen beteiligt. So sorgt es für eine glatte Haut, mit weniger Fältchen.
Auch bei Unreinheiten, Akne und Pigmentflecken ist das Vitamin C eine grosse Hilfe. Dieses wird vorzugsweise morgens aufgetragen. Bitte nur Kurweise verwenden und auch hier gilt IMMER einen Sonnenschutz zu benutzen.
Hyaloronsäure verbessert die Fähigkeit der Haut Wasser zu binden. Es wirkt vorbeugend als Slow-Aging Mittel, indem es die Faltenbildung verzögert und auch die Ausprägung vorhandener Falten reduziert.
Weiter fördert es die Wundheilung, verbessert die Hautelastizität, verringert das Spannungsgefühl der Haut bei verschiedenen Hauterkrankungen wie Ekzemen oder Neurodermitis und wirkt gegen Hautrötungen und Verbrennungen.
Retinol ist auch ein sogenannter Alleskönner. Es reduziert kleine Fältchen, verhilft zu einem ausgeglichenen Teint und verleiht einem müden Gesicht Strahlkraft. Retinol wird über Nacht angewendet, wenn die Haut sich regeneriert. Tagsüber ist das Vitamin nicht ganz so effizient, weil es von UV-Strahlung und Sonnenlicht stark beeinträchtigt wird. Auch hier ist es wichtig, tagsüber die Haut mit Sonnenschutz zu schützen. Auch nur Kurweise verwenden.
Bakuchiol ist ein Pflanzenextrakt und der kleine Bruder von Retinol. Man nennt es auch das Bio-Retinol aus der Natur. Es hilft der Haut das Kollagen zu stärken und Akne sowie andere Hautkrankheiten zu bekämpfen.
Maske
Auch Masken tragen nicht essentiell zu einer „besseren“ Haut bei. Jedoch schaden diese auch nicht und geben ein schönes „Me-Time-Gefühl“. Wenn ihr gerne Masken nutzt, dann greift lieber zu welchen aus Heilerde oder Tonerde (Clay) die man selbst anrühren kann, anstatt zu den trendigen Tuchmasken. Selbstangerührte Masken können je nach Bedarf und Lust auch mit Bio-Ölen, Hyaloronsäure, reinem Aloe Vera, Avocado, Honig usw. aufgepimt werden.
Tuchmasken beinhalten oft Schad- und Duftstoffe, welche zu Irritationen und Allergien führen können. Zudem produzieren sie viel unnötigen Müll, welche die Umwelt belastet.
Augenpflege
Die Augenpartie separat zu pflegen empfehlen wir aus folgendem Grund. Die Augencremes sind speziell für den Augenbereich und die Anforderungen daran hergestellt. Die Augenpartie ist deutlich dünner von der Haut her und ist extrem viel Bewegung ausgesetzt, alleine schon nur durch das Blinzeln, was wir ja ständig machen, um unsere Augen zu befeuchten. Zudem ist speziell an den Augencremes, dass sie nicht schmieren, das heisst, sie pflegen die Haut um die Augen gut, jedoch ohne zu verlaufen, wie dies häufig Gesichtscremes noch machen. Braucht ihr eure normale Gesichtscreme für die Augenpartie ergibt dies häufig einen schmierigen Film auf den Augen, dies passiert mit der speziellen Augencreme nicht.
Die Pflege wird am besten mit dem Ringfinger ganz sanft eingeklopft. Ihr könnt z. B. eine Pflege mit Coffein verwenden. Denn dieser Inhaltsstoff polstert die dünne Haut um die Augen auf und macht die Partie „wach“.
Feuchtigkeits-/Nachtpflege
Eine Feuchtigkeitspflege für die Nacht, ist wie die Gesichtsreinigung, essentiell wichtig für unsere Haut, egal welchen Hauttyp man hat. Auch Haut, die zu Pickeln und Akne neigt, muss auf eine gute Feuchtigkeitszufuhr achten. Also somit sollten keine austrocknenden Cremes verwendet werden. Denn auch ausgetrocknete Haut produziert Unreinheiten. Nimmt man der Haut mit mattierenden Stoffen das natürliche Sebum, produziert die Haut automatisch mehr und sorgt somit für sehr ölige Haut. Und so entsteht dann der Teufelskreis.
Öle/Okklusion
Die Okklusion bedeutet, wir schützen unsere Haut mit einem wasserabweisenden Film vor Feuchtigkeitsverlust. Dies ist vor allem im Winter sehr wichtig. Das könnt ihr auch in unserem Blogbeitrag „Die richtige Hautpflege im Winter“ nachlesen. (Den Link dazu findet ihr am Ende dieses Beitrags)
Mit einigen Stoffen und Ölen kann man jedoch diesen Okklusionseffekt herbeiführen und den transepidermaler Wasserverlust (TEWL) vorbeugen.
Solche Inhaltsstoffe sind z. B. Lanolin, Petrolatum (Vaseline – verursacht trotz aller Gerüchte KEINE Unreinheiten), Urea u. Ä.
Bei den Ölen/Wachsen können dies unter anderem Squalane-, Hanf-, Jojoba-, Mandel-, Avocado- und Hagebuttenöl sowie Shea- oder Cacaobutter sein.
Die Haut ist danach ziemlich schmierig und speckig. Deshalb wendet diese Substanzen am besten über Nacht an.
Eine Okklusion mit Fetten, Ölen und Wachsen ist auch für unreine Haut wichtig. Denn diese Wirkstoffe sind nicht komedogen, also fördern keine Unreinheiten. Dies ist speziell eine Empfehlung für die Wintermonate, im Sommer wäre dies deutlich zu viel des Guten an Pflege.
Sonnenschutz als Tagespflege
Wie bereits im Beitrag mehrmals erwähnt, muss bei vielen Inhaltsstoffen die Haut mit Sonnenschutz vor UV-Strahlen geschützt werden. Auch allgemein ist zu raten, täglich anstatt einer Tagespflege einen ausreichenden Sonnenschutz aufzutragen. Nicht nur um die Hautalterung, sondern auch um Krebs vorzubeugen. Alles zum Thema UV-Strahlen und Sonnenschutz könnt ihr gerne in unserem Blogbeitrag „Sommerzeit = Sonnencremezeit“. (Denn Link dazu findet ihr am Ende des Beitrags)
Das Thema Gesichtspflege und Pflegeroutine ist sehr umfangreich. Jeder soll anhand seines Hauttypes und Hautzustand seine Routine zusammenstellen. Jeder Mensch hat eine andere Haut und auch jede Haut braucht eine andere Pflege. Auch hat jeder Mensch andere Vorlieben und Prioritäten wie viel Zeit er für seine Hautpflege aufwenden möchte.
Tamara hilft euch gerne, die für euch passende Gesichtspflege zu finden und eine Routine zusammenzustellen. Sie analysiert auch gerne euren Hauttyp. Da dies aufgrund der momentanen Situation leider nicht persönlich möglich ist, bietet Tamara die Beurteilung der Haut und die Pflegeberatung gerne per Skype oder FaceTime an. Auch Produkte können trotz dieser speziellen Situation an euch verschickt werden.
Gerne möchten wir anmerken, dass ihr jetzt nicht einfach wild drauf los mit den verschiedenen Wirkstoffen rumhantiert. Dies kann leider schnell nach hinten losgehen. Lasst euch da bitte gerne von Tamara beraten. Zudem gehören Hautkrankheiten wie Acne vulgaris, Rosacea, oder Neurodermitis in die Hände eines erfahrenen Dermatologen.
Wir wünschen euch und euren Familien in dieser schwierigen Corona-Zeit viel Geduld und schöne Ostertage - bleibt gesund!
euer More than Beauty Team, Tamara und Sofia
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